Séjour linguistique États-Unis, San Francisco, Golden Gate Bridge

Séjour linguistique San Francisco Témoignage de Soraya

Témoignage

octobre, 2024 | Soraya

Warum San Francisco? Weil ich schon immer mal mit einem Cable Car durch die Stadt ruckeln wollte, die berühmte Golden Gate Bridge bei Nebel sehen und – nicht zu vergessen – die beste Muschelsuppe der Welt probieren wollte. Okay, vielleicht waren es auch die unzähligen Instagram-Bilder, die mich neugierig gemacht haben.

JETZT GIBT'S KEIN ZURÜCK MEHR

"Ladies and gentlemen, we have started our descent into San Francisco". Plötzlich bin ich hellwach, die Vorfreude mischt sich mit leichter Nervosität, und mein Blick klebt am Fenster. Die Golden Gate Bridge taucht majestätisch aus dem Nebel auf. In der Bay schippern Segelboote umher. Jetzt gibt’s kein Zurück mehr. Der Flughafen ist riesig. Menschen aus allen Ecken der Welt hasten an mir vorbei, es riecht nach Fast Food und frischem Kaffee. Überall bunte Reklametafeln. Meine Gedanken wirbeln: "Wie zur Hölle finde ich jetzt mein Taxi?" Mein Fahrer stellt sich als netter Kerl heraus – nicht zu gesprächig, aber auch nicht wortkarg. Ich drücke meine Nase an die Scheibe und versuche, jede Sekunde aufzusaugen. San Francisco begrüsst mich mit seinem typischen Mix aus Sonne und Nebel. Die Fahrt zur Gastfamilie fühlt sich surreal an. Die bunten Häuser, die steilen Strassen – all das kannte ich bisher nur aus Filmen. Und jetzt bin ich mittendrin. In meinem Kopf läuft eine wilde Mischung aus "Wow, das ist echt!" und "Oh Gott, ich hoffe, sie mögen mich!". Als das Taxi vor einem charmanten, viktorianischen Haus hält, weiss ich: Jetzt beginnt das Abenteuer. Das Leben bei einer Gastfamilie ist immer ein bisschen wie ein Blind Date – man weiss nie so genau, was einen erwartet. Meine neue Gastmutter, Lisa, strahlt mich jedenfalls an, als hätte sie gerade einen lange verlorenen Verwandten wiedergefunden. "Mach es dir bequem, Soraya! Du bist hier ganz zu Hause!", sagt sie, während sie mich durch das Haus führt. Ich fühle mich sofort willkommen.

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San Francisco – Bunte Häuser im viktorianischen Stil und steile Strassen

WAS, WENN ICH HIER DIE AUSSENSEITERIN BIN?

"Das hier zählt bestimmt als Sport", denke ich mir, während ich mich die steilen Strassen hochkämpfe. Aber jeder Schritt ist es wert – die Aussicht über die Stadt und die Bucht ist atemberaubend und lässt mich kurz vergessen, dass meine Beine brennen. Die EC San Francisco liegt mitten im Zentrum. Direkt gegenüber der Bank of California. In einem historischen, 12-stöckigen Hochhaus. Ich fühle mich wie die neue Schülerin in einem Highschool-Film. Alle scheinen sich schon zu kennen, und ich frage mich unweigerlich: "Was, wenn ich hier die Aussenseiterin bin?" Mit einem tiefen Atemzug betrete ich die Schule. Die erste Begegnung mit meinen Mitschülern ist ein wahres Sammelsurium an Nationalitäten und Akzenten. Francesca aus Spanien redet so schnell, dass selbst Muttersprachler kaum folgen können. Kazuo aus Japan beendet jeden Satz mit einem höflichen Lächeln und Paula aus Brasilien bringt mit ihrem charmanten Akzent selbst die trockensten Vokabeln zum Klingen. Dave, unser Lehrer, ist ein Kalifornier, wie er im Buche steht. Lässiger Kleidungsstil, Sonnenbrille auf dem Kopf (obwohl wir drinnen sind) und ein breites, entspanntes Lächeln auf den Lippen. "Hi, I'm Dave!" begrüsst er uns, als wären wir alte Freunde. Mein erster Gedanke: "Dave, wenn ich am Ende dieses Kurses auch nur halb so cool bin wie du, dann hat sich diese Reise mehr als gelohnt." Die erste Aufgabe besteht darin, sich vorzustellen. Klingt einfach, oder? Aber plötzlich habe ich das Gefühl, dass mein Leben viel zu kompliziert ist, um es in zwei Minuten zusammenzufassen. "Ich heisse Soraya, bin 29 Jahre alt und…äh…mag Spaghetti?" Alle lachen, und das Eis ist gebrochen. Der Unterricht ist eine Achterbahnfahrt. Dave stellt die Fragen so, die man unmöglich mit einem einfachen "Ja" oder "Nein" antworten kann. Er beherrscht die Kunst, Grammatik so zu erklären, dass es fast Spass macht. Am Ende des Tages bin ich erschöpft, aber glücklich. Und ich weiss: Mit diesem Lehrer und diesen Mitschülern wird der Sprachaufenthalt ganz sicher nicht langweilig.

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San Francisco – Die berühmten Cable Cars fahren direkt an der Sprachschule vorbei

MIT DEM LEGENDÄREN CABLE CAR DIE STEILEN STRASSEN RAUF UND RUNTER RATTERN

Zeit, die klassischen Sehenswürdigkeiten der Stadt zu erkunden – diejenigen, die auf jeder Postkarte und in jedem Reiseführer abgebildet sind. Jeder, der schon einmal in San Francisco war, wird mir zustimmen, dass eine Fahrt mit dem Cable Car mehr ist als nur eine Fortbewegungsmethode. Die legendären, klappernden Wagen, die seit über 100 Jahren die steilen Strassen der Stadt rauf und runter rattern, sind nicht nur ein Verkehrsmittel, sondern eine Zeitreise in die Vergangenheit - als wären wir in einem alten Film gelandet. Nächster Spot ist die Lombard Street. Den besten Ausblick hast du von ganz oben. Autos stehen Schlange, um einmal im Leben im Schneckentempo die acht engen Haarnadelkurven herunterzufahren. Nach einem kurzen Spaziergang über die Treppen – und einem obligatorischen Foto – machen wir uns auf den Weg zum Alamo Square. Wir setzen uns auf die Wiese, um die berühmten Painted Ladies zu bewundern. Diese wunderschönen, viktorianischen Häuser, die in Pastellfarben gestrichen sind, haben es nicht nur auf unzählige Postkarten geschafft, sondern wurden auch in etlichen Filmen und Serien verewigt. Die untergehende Sonne taucht die Fassaden mit ihren filigranen Details in warmes, goldenes Licht. Im Hintergrund ragt die moderne Skyline von San Francisco auf. "Ein Moment, wo man sich einfach lebendig fühlt!" meint Kazuo. Und er hat recht.

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Painted Ladies mit der Skyline von San Francisco im goldenen Licht

VOM FISHERMAN'S WARF ZUM MISSION DISTRICT

Nur wenige Sehenswürdigkeiten kannst Du bereits von weitem riechen - der Pier 39 gehört dazu! Süsser Duft von Popcorn und Waffeln mischt sich mit dem Gestank der Seelöwen, die sich faul in der Sonne räkeln und unmöglich zu überhören sind. Überall Strassenkünstler, Souvenirläden und natürlich Fischrestaurants. Dazwischen unzählige Menschen. Fisherman's Wharf ist berühmt für seine frischen Meeresfrüchte. Es wäre ein Verbrechen, nicht die berühmte Clam Chowder, eine traditionelle Muschelsuppe, im Brot zu probieren. Mit einem grossen, runden Brot in der Hand, gefüllt mit einer dampfenden, cremigen Clam Chowder, sitzen wir am Pier und beobachten das bunte Treiben. Seelöwen dösen vor uns in der Sonne. Wir lassen den Blick schweifen – bis zur Golden Gate Bridge und hinüber nach Alcatraz. Den Abend verbringen wir im Mission District, oder einfach "The Mission", wie die Locals sagen. Hier schlägt das Herz der Latino-Kultur. Wir schlenderten durch die Gassen und lassen uns von der Atmosphäre treiben. Bunte Wandmalereien erzählen Geschichten. Dazu die Klänge von Mariachi-Bands, die von irgendwoher über die Strasse wehen, und der Duft von frischen Tacos, der unwiderstehlich in der Luft liegt. Paula zieht sofort ihr Handy heraus und beginnt, die Bilder festzuhalten. "Das ist wie ein Bilderbuch, aber in 3D!" Manche Häuser wirken fast schon schäbig. Aber dazwischen stehen die schönsten viktorianischen Fassaden. Bodegas, Panaderias, Burrito-Stände und Taquerias säumen die Strassen. Wir entscheiden uns für einen kleinen mexikanischen Laden. Die Küche ist offen. Der Koch zaubert Tacos aus würzigem Fleisch, frischen Kräutern und einem Spritzer Limettensaft für uns - unwiderstehlich. Mein Spanisch ist ganz sicher nicht perfekt, aber der Taco, den ich in der Hand halte, ist es definitiv.

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Pier 39 - Teil von Fisherman’s Warf im Norden von San Francisco

ALS WÜRDE MAN MITTEN DURCH EINE POSTKARTE FAHREN

Es ist Wochenende. Die Sonne strahlt. Unser Ziel: die legendäre Golden Gate Bridge überqueren und bis nach Sausalito radeln, einem malerischen Städtchen auf der anderen Seite der Bay. Für mich klingt das nach dem ultimativen Kalifornien-Erlebnis, und allein die Vorstellung, die Golden Gate Bridge mit dem Velo zu überqueren, lässt mein Herz schneller schlagen. Als wir uns der Brücke nähern, wird mir bewusst, wie gewaltig dieses Bauwerk wirklich ist. Allein der Anblick der 2,7 km langen, rostroten Schönheit ist die Reise über den grossen Teich wert. Schon oft habe ich Bilder gesehen, aber in echt ist sie noch beeindruckender. Riesige Stahlträger spannen sich majestätisch über das Wasser. Der stetige Strom von Autos - diese Brücke ist nicht nur ein Wahrzeichen, sondern eine lebendige Ader der Stadt. Der Wind bläst uns um die Ohren, und es fühlt sich an, als würden wir durch die Wolken radeln. Unter uns glitzert das Wasser der Bucht. In der Ferne sehen wir Alcatraz, in geheimnisvollen Nebel gehüllt, und die Skyline von San Francisco. Ich kann nicht anders, als laut zu lachen – eine Mischung aus Adrenalin und purer Freude. "Als würde man mitten durch eine Postkarte fahren!", ruft Paula, und ich kann nur nicken. Sausalito ist der charmante Kontrast zum pulsierenden San Francisco. Hier scheint die Zeit langsamer zu vergehen. Wir setzten uns in ein Café direkt am Wasser und belohnen uns mit warmen Waffeln, Chia Pudding mit Mandeln und Avocado Toast – köstlich. Für den Rückweg nehmen wir die Fähre. Sanft gleiten wir über das Wasser. In der Ferne leuchtet die berühmte Hängebrücke in ihrem unverwechselbaren Dunkelrot. Langsam wird sie kleiner, aber in meiner Erinnerung wird sie für immer riesig bleiben.

Séjour linguistique États-Unis, San Francisco, Golden Gate Bridge

Golden Gate Bridge – Riesige Stahlträger spannen sich majestätisch über das Wasser

Beim Packen meines Koffers wird mir klar, wie sehr ich San Francisco und die Menschen hier ins Herz geschlossen habe. Es war eine Reise voller Höhen und – ehrlich gesagt – nur sehr weniger Tiefen. San Francisco hat sich als alles herausgestellt, was ich mir erhofft habe: bunt, lebendig, inspirierend und manchmal chaotisch. Vom ersten Tag, als ich nervös vor der Tür meiner Gastfamilie stand, bis zu dem Moment, als ich lachend über die Golden Gate Bridge fuhr. Ich fühle mich selbstbewusster, offener und irgendwie auch mutiger. Und was ist mit meinem Englisch? Nun ja, ich bin noch kein Shakespeare, aber mein Englisch hat sich enorm verbessert. Und vor allem bin ich als Person gewachsen. Ich habe gelernt, mich neuen Herausforderungen zu stellen und das Leben in vollen Zügen zu geniessen.

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