Sprachaufenthalt Japan, Kobe, Skyline Dark

Sprachaufenthalt Kobe Erfahrungsbericht von Manuel

Erfahrungsbericht

Oktober, 2023 | Manuel

Die Ankunft

Die Reise war sehr lange, aber durchaus machbar. Ich habe die restlichen Vorbereitungen im Flugzeug getroffen. Drei Monate in Kobe stehen vor mir und ich bin nervös. Anscheinend sprechen die Japaner nicht so gut Englisch und alles ist japanisch angeschrieben. Für mich sind das Hieroglyphen. Das wusste ich bereits und habe die wichtigsten Sätze auswendig gelernt. «Ja, Bitte.» «Nein, Danke.» «Was heisst das?» «Wohin zu…?»

Alles schwieriger als gedacht. Aber irgendwie gelange ich in das geteilte Apartment «Itayado House». Da wartet auch schon Samy aus Norwegen auf mich. Er wurde von der Sprachschule informiert, dass ich kommen werde. Er zeigt mir alles. Mein Zimmer, das Bad, die Küche. Ich bin begeistert! Das kleine, aber feine Apartment sieht aus wie in meinen Geschichten – typisch eben.

Samy geht in die gleiche Sprachschule wie ich. Er wird mir morgen zur Seite stehen. Zuerst aber möchte er mir sein Lieblings-Ramen-Restaurant zeigen. Genau das brauche ich jetzt. Ich habe Hunger und Lust, die Gegend zu entdecken.

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Unterkunft, Itayado House, Wohnzimmer

«Konnichiwa» - ups falsche Zeit.

Die Unterkunft ist zum Glück nicht weit von der Schule entfernt. Mit den gängigen ÖV haben wir genau 12 Minuten. Der erste Tag in der Lexis Japan Sprachschule in Kobe ist superspannend. Ich bin hin und weg. Ich treffe direkt die Lehrer und den Direktor, verbeuge mich und sage «konnichiwa». Der Direktor spricht Englisch und korrigiert mich. «Es ist noch vor 11 Uhr, da sagt man Ohayo gosaimasu». Ich entschuldige mich, verbeuge mich erneut und wiederhole «ohayo gosaimasu» - er lacht. Zum Glück.

Also vor 11 Uhr sagt man «ohayo gosaimasu». Ab 11 Uhr bis 18 Uhr sagt man «konnichiwa». Ab 18 Uhr gilt «konbanwa» und unser «Gute Nacht» heisst «Oyasumi nasai». Das hätten wir schon gelernt.

Übrigens, je tiefer man sich verbeugt, desto mehr Respekt zeigt man dem Gegenüber. In Japan wird Respekt und Etikette ganz grossgeschrieben.

Samy flüstert, dass wir uns am Mittag wiedersehen werden, und winkt mir dann zu. Er war schon in seine Klasse eingeteilt worden, weil er bereits drei Wochen hier ist.

Die ersten Stunden verbringe ich mit dem Direktor der Schule. Er nimmt deine Kenntnisse ein wenig unter die Lupe, erstellt einen Lehrplan mit dir und schickt dich dann in die Klasse. Eigentlich grossartig muss ich sagen. Man merkt, wie sehr sich die Schule um dich kümmert.

Meine Klasse ist klein, aber sehr durchmischt – Taiwan, USA, China und meine Wenigkeit. Unsere Lehrerin heisst Akemi. Sie ist sehr sympathisch und spricht eigentlich gut Englisch, setzt aber das Japanische in der ersten Minute um. Akemi versucht uns mit Händen und Füssen zu erklären, was sie meint. Es funktioniert. Wir haben schnell einen Plan des Unterrichts und alle geben sich motiviert. Am Nachmittag geht es darum, sich in die verschiedenen Workshops einzuteilen, welche die Schule kostenlos anbietet. Oder du wählst diverse Aktivitäten nach der Schule. Von der Vertiefung in die Tradition über Teezeremonien, Dinnerpartys oder Sightseeing bis hin zu Tagestrips nach Osaka. So viel Auswahl.

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Lexis Japan, wir lernen unseren Namen zu schreiben

Kobe, Kobe, Kobe – du gefällst!

Ich treffe mich nach der Schule immer mit Samy, gehe mit ihm nach Hause und teile die Erlebnisse der Schule. Wir merken schnell, dass wir die gleichen Interessen haben. Ghibli vor allem. Das ist ein japanisches Zeichenfilmstudio. Wir planen schnell unseren Trip nach Tokyo und in das Ghibli Museum. Wir freuen uns wie kleine Kinder.

Zuerst wartet aber Kobe auf uns. Samy war bisher ein wenig verhalten, ging zwar schon aus, aber blieb auch gerne im Apartment. Er sagt auch, dass mit mir Ausgehen viel mehr Spass macht. Logisch, so erleben wir vieles zusammen.

Kobe bietet eine Fülle an kulturellen Aktivitäten und Sehenswürdigkeiten. Wir besuchen den Kobe-Hafen, wo man das maritime Museum und den Kobe-Turm besichtigen kann. Wir treten gefühlt in jeden klitzekleinen Laden ein und bewundern die japanische Kunst und Kultur. Viele Buchläden, viele Spieleläden und natürlich gutes Essen.

Die kulinarische Szene in Kobe ist einfach fantastisch. Die Stadt ist berühmt für ihr Kobe-Rindfleisch, und ich habe das Vergnügen, es in verschiedenen Restaurants zu probieren. Auch Sushi, Ramen und Okonomiyaki (eine Art Pfannkuchen) sind absolute Must-Try-Gerichte. Mein persönlicher Favorit ist jedoch das Takoyaki, gebratene Teigbällchen mit Tintenfischfüllung. Kaum vorstellbar, aber richtig gut.

Sprachaufenthalt Japan, Kobe,  Shopping Viertel Motomachi

Kobe, Shopping Viertel Motomachi

Langersehnter Trip

Samy und ich haben unseren Trip nach Tokio bereits bis ins Detail geplant. Ein ganzes Wochenende. Von Kobe aus ist es eine dreieinhalbstündige Zugfahrt. Die Züge in Japan sind allgemein sehr sauber und ruhig. Es ist nämlich respektlos, wenn man im Zug telefoniert oder laut etwas auf dem Handy schaut. Wenn jemand spricht, dann auch sehr verhalten. Ich finde das sehr angenehm. Wir lesen und freuen uns auf unser Wochenende. Für die eine Nacht haben wir ein Kapselhotel gebucht. Typisch und günstig.

Tokio ist nochmals eine Nummer grösser als Kobe – oder auch zwei. Du merkst richtig, wie deine Augen hin und her schweifen, all diese Informationen kann dein Kopf aber gar nicht wahrnehmen. Wir finden nach wenigen Minuten unser Hotel und beziehen die Kapseln. Genau wie in unseren Vorstellungen. Wir sehen uns am ersten Tag ein wenig Tokio an. Gigantisch.

Am nächsten Tag fahren wir nun endlich ins Ghibli Museum. Das liegt 40 Minuten weg vom Stadtzentrum. Es ist noch besser als beschrieben. Ich sehe meine ganzen «Helden», den berühmten Totoro und lerne die gesamte Geschichte dahinter kennen. Ich wusste schon viel, aber lerne definitiv noch etwas dazu. Übrigens versuchen wir, uns alles auf Japanisch anzuhören.

Nach einem erfolgreichen Tag schleichen wir zurück ins Hotel. Ich meine wirklich «schleichen», denn wir gehen einen Umweg und entdecken noch mehr Food-Stände und kleine Läden. Wir stopfen alles Mögliche in uns rein und geniessen die Zeit hier in vollen Zügen.

Während des Aufenthalts hier planen wir noch mehr solcher Wochenend-Ausflüge. Osaka und Kyoto stehen ganz oben auf unserer Liste. Irgendwie hat jede Stadt einen anderen Fokus, welcher ausgelebt wird. Tradition trifft auf Zukunft. Ein Zusammenspiel der Superlative.

Bei allen Aktivitäten und Trips, die ich hier erleben darf, kann ich immer mehr Erlerntes anwenden. Die Menschen merken, dass ich blutiger Anfänger bin. Sie bemühen sich aber auch, sauberes Japanisch zu sprechen, mir noch mehr beizubringen und sind dankbar dafür. Ich kann mittlerweile schon einige der ca. 2500 Zeichen lesen, besser gesagt erkennen. Die Schrift ist nochmals eine Stufe höher – viel höher. Sehr kompliziert. Es macht aber Riesenspass, das Gelernte anzuwenden.

Sprachaufenthalt Japan, Tokio

Trip nach Tokio

Es wird Zeit, Abschied zu nehmen

Drei Monate klingen zu Beginn sehr lange. Vergehen hier aber wie im Flug. Wir haben sehr viel gelernt, gelacht, Nervositäten geteilt und sind gemeinsam sehr weit gekommen. Samy reist am selben Tag wieder zurück nach Hause wie ich. Wir verabschieden uns von der Schule und den neuen Bekanntschaften. Auch von den Nachbarn auf Zeit. Die haben uns sehr viele nützliche Tipps gegeben, haben uns an ihrem Leben auch teilhaben lassen und uns behandelt wie Familienmitglieder.

Das japanische Volk ist teils sehr offen, kann aber auch zurückhaltend sein, aber stets freundlich. Diese Reise wird definitiv nicht meine letzte sein. In Japan gibt es noch so viel zu entdecken und Boa Lingua hat verschiedene Partnerschulen in Japan – mal sehen, was da noch kommt.

Auf dem Weg zum Flughafen tauschen Samy und ich unsere Koordinaten aus und machen einen Termin für unseren nächsten Wochenendtrip in Dänemark aus. Ungefähr in der Mitte.

«Mata ne» wir sehen uns bald wieder.

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