Sprachaufenthalt Sydney Erfahrungsbericht von David
Erfahrungsbericht
Februar, 2024 | David
G’day mate! Nice, dass du mich gefunden hast. Willkommen auf meinem Blog von der anderen Seite der Erdkugel. Komm mit in meine Sprachschule am tollsten Ort der Welt. Du fragst dich, wohin unsere Reise geht? Wie wär’s mit einem kleinen Ratespiel. Die «Aussies» lieben Pub Quiz (du hast’s gemerkt, das war auch schon der erste Hinweis!). Na dann, ready, steady, go! Hier folgen weitere Hinweise: 3.000 Sonnenstunden pro Jahr. 70 Nationalparks. 0 Seeungeheuer im Hafen, dafür kleine Haie. 5,3 Millionen Einwohner. 36 Craft Beer Kneipen. Mehr als 100 Strände (!). 16.567 Meter Luftlinie bis Zürich. Gib’s zu, spätestens beim Seeungeheuer hat’s geklingelt: Sydney!
In den Rankings der beliebtesten Städte belegt die Megametropole immer wieder Topplätze. Hier lebt fast jeder fünfte Australier. Also der ultimative Spot für 12 Wochen Sprachaufenthalt. Sorry mate, ich komme schon wieder ins Schwärmen, dabei habe ich mich noch gar nicht vorgestellt: Ich bin David. Wildlife-Fan. Surfer. Hobbykoch. Backpacker. Science-Fiction-Freak. Begeisterter Jogger. Spinnenfreund. Erfahrener Experte für Sprachreisen bei Boa Lingua. Und absoluter Australien-Fan. Sydney, here we go!
VON KINDHEITSTRÄUMEN UND MUTIGEN SEEFAHRERN
26 Grad. Sonnenschein. Strahlend blauer Himmel. In Sommerklamotten und Flip-Flops stehe ich mit meinem riesigen Koffer auf dem Oberdeck der Touri-Fähre und schippere vom Opera House nach Manly, einem Stadtteil direkt am Meer. Unfassbar, dass ich vor 48 Stunden mit Mütze und Wintermantel durch Basel marschiert bin. «Harbour Bridge», tönt es aus dem Lautsprecher. Der Wind pfeift mir um die Nase, ich atme tief durch. 12 Wochen Sprachaufenthalt an der Lexis English Sydney Manly. Zugegeben, etwas aufgeregt bin ich schon. Seit meiner Kindheit träume ich von Sydney. Genauer gesagt, seit der Rückkehr meiner Tante Ida von ihrer Australien Rundreise. Sie war mein Vorbild. Frei, wild und weltoffen. «Wildlife Retreat Taronga», schallt es übers Deck. Eigentlich bin ich eher ein ruhiger Typ, manchmal sogar etwas schüchtern. Trotzdem habe ich mich für diese Sprachreise entschieden. Oder besser gesagt: genau deshalb. Natürlich möchte ich mein Englisch verbessern, wer will das nicht? Aber vor allem möchte ich mutig sein. Die Welt entdecken. Aus meiner Komfortzone ausbrechen und erwachsen werden, weit weg von meinen Eltern. Ich will neue Menschen kennenlernen. Etwas unternehmen, auf das ich noch in dreissig Jahren stolz bin. Und mir selbst beweisen, dass ich das alleine schaffe. Jede Reise ist ein Schritt ins Ungewisse. Man weiss nie, was einen erwartet. «Hornby Lighthouse», erklingt wieder die Durchsage des Kapitäns. Ich erblicke den rot-weiss gestreiften Leuchtturm auf einem zerklüfteten Felsplateau. Google erklärt mir, dass der Turm das erste Navigationsfeuer Australiens war, um fremden Seefahrern den sicheren Weg in den Hafen Sydneys zu weisen. Na, wenn das kein gutes Omen ist!
ENGLISCH LERNEN IN DOWN UNDER ODER SPRECHEN WIE EIN ECHTER «AUSSIE»
«Hola, soy Carlos!», der fröhliche Mexikaner hört gar nicht mehr auf meine Hand zu schütteln. Nach vier Wochen Aufenthalt bei einer indischstämmigen Gastfamilie habe ich seit einigen Tagen ein Zimmer im Studentenwohnheim. Und Carlos ist mein neuer Mitbewohner. Wie gut, dass meine Grosseltern Spanier sind. So kann ich mit Carlos mein Spanisch vertiefen und gleichzeitig Englisch lernen. Eines ist klar, wenn du dein Zuhause mit 30 Sprachschülern aus allen Ecken der Welt teilst, bist du dankbar für jede Vokabel, die deine Lehrer dir während der Schulzeit aufgedrückt haben. Egal, in welcher Fremdsprache. Apropos, momentan lerne ich zusätzlich Aussie-Slang. Hast du gewusst, dass die Australier alles abkürzen? Barbecue nennt man hier Barbie. Krankheitstage heissen Sikki. Bikkie bedeutet Keks. Oldies sind Eltern (zwar keine Abkürzung, aber irgendwie logisch😉). Lappy ist ein Laptop. Nicht zu verwechseln mit dem Slang-Wort Lippie für Lippenstift, welches mir meine Klassenkameradin Aleyna aus Doha beigebracht hat. Sie muss es wissen, arbeitet sie doch hier als Model. Jeevan, mein indischer Gastbruder, verdient sich sein Medizinstudium als Cabbie und fährt Taxi. «Oi mate, let’s go for a coldie!», Carlos wirft seinen Koffer aufs Bett, schnappt sich seine verspiegelten Sunnies und strahlt mich an. Okay, Aussie-Slang lerne ich jetzt also von einem Mexikaner. Was soll’s, ein kühles Bier fürs erste Kennenlernen ist genau das Richtige. «Vamos!»
INSPIRATION, EISCREME UND MEERBLICK
Zugegeben, Kunst ist nicht mein Ding. Trotzdem berührt mich das grossformatige Porträt «Caliban» im Museum of Contemporary Art. Mein Lehrer Riley hat den heutigen Sprachunterricht ganz spontan ins zeitgenössische Kunstmuseum verlegt. In Gruppen strömen wir aus und suchen Exponate, die wir später im Unterricht vorstellen sollen. Es gibt viele Highlights an der Lexis English Sydney Manly: Traumlage für Surfer direkt am Manly Beach. Zwei Dachterrassen mit 180° Meerblick. Gratis Sprachworkshops. Das Restaurant und die chillige Beach Bar auf dem Schulgelände. Ach ja, und natürlich der Ben & Jerry’s Eiscreme-Shop gleich um die Ecke (mmhh, schon mal Cookie Dough probiert?). Doch mein ganz persönliches Schul-Highlight ist unser Lehrer Riley. Er stammt aus London und bringt britischen Humor und viel Schwung ins Klassenzimmer. Mal reden wir über Rugby. Mal gründen wir ein imaginäres Theater. Oder wir streifen mit To-do-Listen durch Sydneys Vororte und befragen Anwohner zu Sehenswürdigkeiten. So lernen wir nicht nur Englisch, sondern entdecken unbekannte Quartiere und kommen mit Einheimischen ins Gespräch. Graffiti-Tour? Ocean Street Market? Pub Quiz? Steht alles auf dem Stundenplan. «Caliban, great choice. You’re an expert!», sagt Riley nach der Präsentation und klopft mir beim persönlichen Feedback anerkennend auf die Schulter. Vielleicht sollte ich doch Kunstkritiker in Sydney werden? Mit englischem Fachvokabular klappt’s jedenfalls schon ganz gut.
VOM SURFBRETT IN DIE WANDERSCHUHE
Was für eine Aussicht. Nur eine Stunde Zugfahrt ab Sydney und du bist in der absoluten Wildnis. Oder im «woop woop», im Nirgendwo, wie man hier sagt. Meine Sprachschule organisiert in der Freizeit jede Menge aufregender Aktivitäten. Letzte Woche war ich mehrere Tage im Surf-Camp. Und ich gebe es zu, ich bin süchtig. Wer an einer Sprachschule direkt am Strand lernt, wird entweder Englisch-Professor oder Surfprofi. Heute wandern wir durch die Blue Mountains. Bizarre Felsformationen. Eukalyptuswälder. Wasserfälle. Mittlerweile trage ich vorne und hinten einen Rucksack. Obwohl ich selbst nur eine Gürteltasche gepackt hatte. «You’re the best», stöhnt Himari mit ihrem bezaubernden «Japanese English». Meine sonst so quirlige Schulkollegin aus Fukuoka schleppt sich den Weg entlang. Kurz will sie aufgeben, doch wir motivieren sie mit Schokolade. Hier wird keiner zurückgelassen. «Gracias», auch Carlos schwitzt. Er war gestern wieder zu lange aus. In Sydney gibt es einfach zu viele Clubs und Partys. Als Schweizer würde ich den Ausflug als leichte Wanderung bezeichnen. Was für Asiaten und Partytiger wohl anders aussieht. Auf Sprachreise lernst du unterschiedliche Menschen kennen. Jeder hat seine Stärken und Schwächen. Und seine ganz eigene Lebensgeschichte. Doch als Gemeinschaft ist man stark. Man braucht sich gegenseitig, ist doch jeder von uns hier in der Fremde. So entstehen ganz leicht neue Freundschaften. Ach ja, Carlos hat mich zu seinem Geburtstag nach Tulum eingeladen. Und mein Gastbruder Jeevan plant eine Europareise mit Stopp in Basel. Fünf Trinkpausen und eine Stunde später erreichen wir endlich das Plateau. «No pain, no gain», Himari fällt mir freudestrahlend um den Hals. Stimmt, ohne Fleiss, kein Preis.
ANGST BEGINNT IM KOPF. MUT AUCH.
12 Wochen. Wie die Zeit vergeht. Morgen geht’s zurück nach Basel. Wie gut, dass dort bereits Frühling ist. Heute treffen sich alle aus meiner Klasse ein letztes Mal zum Barbie am Strand. Als ich mein Surfboard schnappe, zucke ich erschrocken zurück. Eine handtellergrosse Spinne wuselt in ruckartigen Bewegungen hinter meine Sneaker und verharrt dort regungslos. Okay, erstmal tief durchatmen. Vieles habe ich in den letzten Wochen gemeistert. Ich bin selbstbewusster geworden. Mutiger. Und gehe offen mit neuen Situationen um. Da ist keine Unsicherheit mehr, wenn ich fremde Menschen anspreche. Wer wird da wegen einer Riesenspinne in Panik geraten? Sicherheitshalber checke ich aber trotzdem die Infotafel über giftige Tiere am Eingang des Wohnheims. Huntsman Spider. Ungiftig, wusste ich’s doch. Wenig später befördere ich das verängstigte Tier in einem Schuhkarton ins Freie. Vermutlich hat die Riespinne mindestens so viel Respekt vor mir, wie ich vor ihr. Ja, vielleicht ist das eine schöne Metapher für zukünftige Sprachschüler. Manches erscheint aus der Ferne riesengross, manchmal zu gross fürs eigene Selbstbewusstsein. Aber es wird kleiner, wenn man sich mutig darauf einlässt. Das nennt man dann wohl persönliche Entwicklung.
Danke, dass du meinen Blog gelesen hast. Oder wie die freundlichen «Aussies» sagen würden: Ta mate! Danke Kumpel! Es war schön, Sydney mit dir zu entdecken.
Tags: Australien, Englisch, Erwachsene, Lexis English Sydney Manly, Sydney
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