Sprachaufenthalt Vichy Erfahrungsbericht von Vera
Erfahrungsbericht
Juni, 2023 | Vera
«Je m’apelle Vera» Natürlich gehen meine Sprachkenntnisse nach acht Wochen in Vichy, Frankreich, darüber hinaus. Ich wollte das Klischee vollkommen abdecken 😊
Ich wusste zu Beginn nicht genau welche Destination für mich die richtige ist, daher vereinbarte ich einen Beratungstermin bei Boa Lingua. Dazu kommt noch, dass ich unter Zöliakie leide (Glutenintoleranz). Auch dies machte mir den Entscheid für einen Sprachaufenthalt nicht leicht, aber nach der Beratung hatte ich alle Bedenken längst wieder vergessen. Die Berater gehen detailliert auf dich ein.
Von Anfang an zu Hause gefühlt
Im Oktober letztes Jahr, hatte das lange Warten ENDLICH ein Ende. Mein neues Abenteuer steht vor der Tür, bin schon ganz aufgeregt – positiv versteht sich.
Am Zielort angekommen war meine Gastmutter nicht zu übersehen resp. zu überhören. Sie hatte ein riesiges Schild in der Hand mit meinem Namen. Mein Gastbuder war auch gleich mit dabei. Ich fühlte mich direkt herzlich willkommen.
Wir fuhren dann ein Stück vom Bahnhof «nach Hause». Es war ein eher kleines Haus aber sehr hübsch, hell, viele Blumen, schöner Garten, einfach ein süsses Haus. Drinnen sah es ähnlich aus, die Gastfamilie schien mir stilvoll und authentisch eingerichtet. Mein Zimmer war bereits mit Willkommens-Blumen und «Bettmümpfeli» geschmückt. Ich hatte viel Platz für meinen Kram und einen tollen Schreibtisch mit kleinen Verzierungen – fast Art-Deco. Das Haus lag ganz in der Nähe des Parc des Célestins, ein sehr erholsamer Park.
Meine Gastmutter Julie war eine hervorragende Köchin, was sie zaubern konnte und der Geruch, wenn man an der Küche vorbeiging – herrlich. Als erstes gab es eine typische französische Zwiebelsuppe mit Salat. Die Zwiebeln in der Suppe waren schon fast süss, ich war nicht überrascht, als Julie mir gesagt hat, dass die Zwiebeln ein paar Stunden darin köcheln. Die Suppe kam frisch aus dem Ofen, da war ich ein wenig verwirrt. Aber in Frankreich ist es üblich, ein wenig Brot oben auf die Suppe zu legen und dieses dann mit Käse zu überdecken. Damit der Käse dann gemäss Tradition einbacken kann, muss das Ganze in den Ofen.
Zum Dessert gab es dann zweierlei, entweder das gewohnte süsse, wie man es in der Schweiz kennt oder dann auch eine Käseplatte – ja liebe Käseliebhaber, eine KÄSEPLATTE! Das ist halt einfach so in Frankreich, da fragt man auch nicht nach.
Die Sprachschule – Gut organisiert und abwechslungsreiches Freizeitprogramm
Es ging Schlag auf Schlag, am nächsten Tag fing die Schule an – in Vichy ist es die Cavilam.
Man fühlt sich da, wie in der ersten Klasse, wo man auf neue Gesichter trifft – nur mit noch mehr verschiedenen Hintergründen und spannenden Geschichten. Zu Beginn durften wir unseren ersten Einstufungstest machen – ging nicht lange, versprochen. Danach gab es dafür ein «Bienvenue»-Frühstück à la française für alle Studenten. Dies war ein grandioser Schachzug, denn beim Baguette mit Butter bestreichen geriet man direkt in verschiedenen Konversationen.
Der Unterricht war sehr gut organisiert. Morgens konnten wir uns auf die Sprache konzentrieren, indem wir viel miteinander gesprochen und die Grammatik gelernt haben. Jeweils am Nachmittag durften wir aus verschiedenen Ateliers wählen, da gab es zum Beispiel «production oral» - wo viel gesprochen wurde, «vocabulaire» - wo man sich rein aufs Voci fokussierte oder «écrire» - wo man viel schreiben durfte.
Immer montags stellte uns die Schule die Aktivitäten für die Woche vor. Darunter waren Kinoabende, Karaoke Soirée oder sportliche Betätigungen – nur um einige zu benennen. Es gab immer für jeden etwas und alle haben sich darauf gefreut, denn die Aktivitäten waren sehr spannend gestaltet worden.
Ein Ausflug war für mich sehr speziell, die ganze Klasse nahm daran teil. Wir gingen auf den Vulkan Puy-de-Dôme. Ein nicht so steiler Aufstieg gab uns die Möglichkeit miteinander zu sprechen, wir versuchten wirklich alle auf französisch zu sprechen – zu meinem Erstaunen ging das schon ziemlich gut. Das Wetter war grossartig, sehr sonnig und warm. Oben angekommen war es plötzlich still, ich hob meinen Kopf und konnte die Aussicht kaum fassen.
Die Schweiz hat viele Berge und Täler, man ist sich das wie gewohnt. Aber wenn man die Aussicht von diesem Vulkan zum ersten Mal sieht – alles Flach – einfach grandios.
Vichy und ihre Sprachschule Cavilam finde ich ideal, um französisch zu lernen. Die Lehrerschaft ist stets sehr bemüht und unglaublich freundlich. Sie nehmen sich für dich Zeit und haben die gewisse lockere Art, um dir die Sprache so einfach wie möglich beizubringen – das geht wirklich. Eine wunderbare Balance zwischen Lernen und mit Spass lernen.
Abschied
Der Abschied fiel mir ehrlichgesagt leicht. Ich wusste, dass es Freundschaften fürs Leben gab, ich wusste, dass ich meine Gast-Familie wiedertreffen werde und ich wusste, dass dieser französische Sprachaufenthalt nicht mein letzter war.
Klar floss die eine oder andere Träne, aber ich sagte zu jedem «à bien tôt!»
Tags: Cavilam Vichy, Erwachsene, Frankreich, Französisch, Gastfamilie, Vichy
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