Séjour linguistique Italie, Rome, Colosseum

Séjour linguistique Rome Témoignage de Olivia

Témoignage

juin, 2024 | Olivia

Warum Rom, fragt ihr euch? Ganz einfach: Rom ist das perfekte Ziel für eine Sprachreise. Die Stadt ist ein riesiges Freilichtmuseum. Italienisch lernen stand schon lange auf meiner To-do-Liste. Die Sprache klingt wie Musik in meinen Ohren. Italienische Kultur hat etwas Unwiderstehliches: Die Kunst, die Mode, die Küche – alles strahlt eine gewisse Eleganz aus. Mit einer gehörigen Portion Dolce Vita. Nichts konnte meine Aufregung und Vorfreude bremsen. Der Tag des Abflugs konnte gar nicht schnell genug kommen.

EINE MISCHUNG AUS ACHTERBAHN UND SIGHTSEEING TOUR

Pünktlich landen wir in Roma Fiumicino. Beim Verlassen des Flugzeugs begrüsst mich eine Wand aus mediterraner Hitze, die mir fast den Atem raubt. Willkommen in Rom, denke ich, und fühlte mich sofort wie in einem italienischen Film. Der Flughafen ist eine Mischung aus Aufregung und römischer Gelassenheit, die sich sofort auf mich überträgt. Chaotisches, aber irgendwie geordnetes Treiben. Ein buntes Durcheinander aus Menschen, die eilig durch die Hallen laufen, lautstark diskutieren und in typisch italienischer Manier wild gestikulieren. Ein unverwechselbarer Duft nach frischem Espresso. Laute Durchsagen, Kinderlachen und das rhythmische Klappern von Rollkoffern auf den Fliesen. Draussen im Taxi beginnt das wahre Abenteuer. Luigi ist ein echter Römer - eine Mischung aus Formel-1-Fahrer und liebenswertem Grossvater. Er begrüsst mich mit einem "Ciao Bella!". Kaum habe ich mich angeschnallt, rast er los. Wir schiessen durch enge Gassen, die kaum breiter sind als das Auto, vorbei an historischen Gebäuden und hupenden Motorrollern. Luigi redet ununterbrochen, erzählt mir von den besten Gelaterias der Stadt und seinem Lieblingsfussballverein, während ich mich an den Sitz klammere und versuche, den Mund nicht offen stehen zu lassen vor lauter Staunen. Die Fahrt ist ein Wirbelwind aus Eindrücken. Die antiken Ruinen, die plötzlich zwischen modernen Gebäuden auftauchen. Die bunten Vespas, die uns wie Bienen umschwirren. Und die Menschen, die trotz des chaotischen Verkehrs völlig entspannt wirken. Jedes Mal, wenn Luigi wild gestikulierend und hupend ausweicht, muss ich lachen. Die Fahrt ist eine Mischung aus Achterbahn und Sightseeing-Tour, und ich kann nicht anders, als das Spektakel zu geniessen.

Séjour linguistique Italie, Rome, Ruelles

Gassen, die kaum breiter sind als ein Auto

Meine Gastfamilie empfängt mich mit herzlichen Umarmungen und einem fröhlichen „Benvenuta!“. Die Nonna der Familie, eine kleine Frau mit warmherzigem Lächeln, drückt mich fest an sich, als ob wir uns schon ewig kennen würden. Der Rest der Familie steht strahlend um mich herum, alle reden gleichzeitig und jeder versucht, mir den Koffer abzunehmen. Das Apartment - typisch römisch: hohe Decken, bunte Fliesen und ein kleiner Balkon, der auf eine belebte Strasse hinausgeht. Ich werde durch die Zimmer geführt, und jedes Detail hat seinen eigenen, besonderen Charme. Alte Familienfotos an den Wänden. Bunte Keramiken auf den Regalen. Es fühlt sich sofort wie ein Zuhause an. Innerhalb von Minuten sitzen wir in der Küche. Es duftet nach frisch gebackenem Brot und Tomaten.

FRUTTA FRESCA E BELLISSIMI FIORI

Der Wecker klingelt viel zu früh und viel zu laut. Ich springe aus dem Bett, halb aus Angst, zu spät zu kommen, und halb wegen der Aufregung. Maria hat Frühstück vorbereitet – frischer Espresso, knusprige Croissants und Früchte, die aussehen, als kämen sie direkt aus einem Gemälde. Ich stopfe mir ein Croissant in den Mund und mache mich auf den Weg. Kaum aus der Tür, prasselt ein Schwall von Geräuschen auf mich ein. Hupende Autos, Ratternde Vespas und laut plaudernde Menschen. Eine Frau balanciert in atemberaubenden High Heels geschickt ihren Einkauf. Bäckereien präsentieren köstliche Cornetti in den Schaufenstern. Und an jeder Ecke Obsthändler. „Frutta fresca! Fiori bellissimi!“ Ein Verkäufer winkt mir zu: „Buongiorno!“, als ob er mich kennen würde. Ich winke zurück und fühle mich bereit für den ersten Schultag. Die Suola Leonardo da Vinci ist ein beeindruckendes Gebäude mit einer prächtigen Fassade, majestätischen Säulen und grossen Fenstern. Überall stehen Schüler in kleinen Gruppen.

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Die Suola Leonardo da Vinci - ein beeindruckendes Gebäude mit prächtiger Fassade und majestätischen Säulen

Giovanni liebt es, seinen Unterricht zu inszenieren, als wäre er auf einer Theaterbühne. Mit seiner tiefen, melodischen Stimme lässt er selbst die trockensten Grammatikregeln wie spannende Geschichten klingen. Und historische Anekdoten erzählt er mit solch einer Leidenschaft, dass man meint, die antiken Römer würden gleich durch die Tür marschieren. Er ist der Typ Lehrer, der lieber mit Gesten als mit Grammatikbüchern unterrichtet. Seine Unterrichtsstunden sind eine Mischung aus akademischem Wissen und italienischer Seifenoper. Marie aus Frankreich ist die unbestrittene Modeikone der Klasse. Immer perfekt gestylt und mit einem Hauch von Pariser Chic. Sie hat in Rom ihre grosse Liebe gefunden und versucht nun, die Sprache ihres Herzblatts zu meistern. Und Jack aus den USA ist ein Draufgänger. Mit seiner lässigen Art und unerschütterlichem Optimismus bringt er frischen Wind in den Unterricht. Sein Italienisch ist eine wilde Mischung aus englischen und italienischen Wörtern. In den Pausen strömen alle hinaus, um im Café einen schnellen Espresso zu trinken oder ein frisches Cornetto zu holen. Giovanni erzählt uns Geschichten aus seiner Kindheit in Trastevere. Diese Momente sind mindestens genauso lehrreich wie der Unterricht selbst.

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Giovanni verspricht, uns die „wahren“ Schätze Roms zu zeigen

GESCHICHTE ZUM ANFASSEN UND EIN ABENDESSEN WIE BEI MAMA

„Buongiorno, ragazzi! Seid ihr bereit, Rom zu entdecken?“ ruft Giovanni mit erhobener Stimme, die gegen den morgendlichen Verkehrslärm an der Piazza Navona ankämpft. Wir nicken eifrig, auch wenn einige von uns noch verschlafen aussehen – die letzte Nacht war länger geworden als geplant. Giovanni hat versprochen, uns die „wahren“ Schätze Roms zu zeigen. Er wirft einen Blick auf den Verkehr "Augen auf und durch, Leute! In Rom gibt es keine Regeln." Kaum haben wir das Kolosseum betreten, beginnt Giovanni mit seiner ersten Anekdote. „Wisst ihr, die Römer waren nicht nur für ihre Architektur bekannt, sondern auch für ihre Liebe zum Drama. Gladiatorenkämpfe waren das Netflix ihrer Zeit!“ Mit grossen Gesten malt er die Szenen aus, als ob er selbst ein Teil der Spiele gewesen wäre. Im Forum Romanum erzählt er uns später von den politischen Intrigen der alten Römer. „Hier, wo ihr jetzt steht, ist Julius Caesar höchstpersönlich herumspaziert."

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Forum Romano – Einst das Herz des Römischen Reiches

Am Trevi-Brunnen angekommen, hält Giovanni uns zurück, bevor wir unsere Münzen ins Wasser werfen können. "Halt, halt, halt! Es gibt Regeln!" Mit einem theatralischen Flüstern erklärt er uns das Ritual: "Rechte Hand über die linke Schulter. Nur so kehrt ihr nach Rom zurück." Wir folgen brav, und ich schwöre, ich sah Giovanni grinsen, als ob er wüsste, dass wir sowieso alle wiederkommen würden. Die Spanische Treppe ist unser nächster Halt. "Wisst ihr, warum die Römer immer so gelassen aussehen?" fragt Giovanni, während wir uns auf den Stufen niederlassen. "Es sind die Kaffeepausen!" Er erklärt uns die Kunst des Cappuccinos. "Nach 11 Uhr? Nur ein Verrückter trinkt dann noch Cappuccino. Espresso ist das Gebot der Stunde." Lektion gelernt. Mit einem listigen Grinsen warnt er uns vor den überteuerten Cafés direkt an der Treppe. "Hier zahlt ihr für die Aussicht, nicht für den Kaffee." Stattdessen führt er uns in eine versteckte Gasse. Die perfekte Location für italienische Kaffeekultur mit Anno-Dazumal-Charme - wo der Kaffee stark und die Preise fair sind. Der Wasserdampf zischt. Die Maschine pfeift. Löffel klappern und Untertassen scheppern. "Hier trinken die Einheimischen", sagt er stolz. "Und ihr jetzt auch."

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Scalinata di Trinita dei Monti – die Spanische Treppe verbindet die Piazza di Spagna mit der französischen Kirche Santa Trinita dei Monti

Der Nachmittag ist für den Vatikan reserviert. Giovanni führt uns durch die gigantischen Hallen des Petersdoms und zeigt uns die beeindruckende Kunst und Architektur. „Jeder Stein hier hat eine Geschichte“, sagt er und erzählt von Michelangelo und den Herausforderungen, die die Bauarbeiter damals hatten. Beeindruckend. Zum Abschluss laufen wir durch die verwinkelten Gassen von Trastevere. Giovanni zeigt uns seine Lieblingsplätze. Unser Abend endet in einer kleinen Trattoria. die er als „den besten Ort für echte römische Küche“ bezeichnet. Ich weiss nicht, was mich mehr begeistert: Die Aussicht auf leckere Pasta oder die Tatsache, dass wir endlich unsere Füsse ausruhen können. "Lasst euch nicht von der Speisekarte überfordern! Fragt einfach nach den Empfehlungen des Hauses." Das Ergebnis? Ein Tisch voll mit köstlichen Pizzen. Bruschette. "Arme Fische" - das sind Sardinen, Sardellen, Makrelen, Stockfische oder Tintenfisch. Und Puntarelle (eine Chicoree-Art, die in Rom Kultstatus besitzt). Es war das beste Essen, das ich je hatte. Giovanni lächelt verschmitzt: „Jetzt seid ihr echte Römer.“

Giovanni hat uns gezeigt, dass Rom nicht nur aus Ruinen und Monumenten besteht, sondern vor allem aus den Menschen, die es jeden Tag mit Leben füllen. Rom hat mich nicht nur sprachlich weitergebracht, sondern mir auch gezeigt, wie schön das Leben sein kann, wenn man es in vollen Zügen geniesst. Und wer weiss – vielleicht führt mich die Münze im Trevi-Brunnen ja eines Tages zurück in diese wunderbare Stadt. Arrivederci, Roma!

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