Séjour linguistique Málaga Témoignage de Annia
Témoignage
février, 2024 | Annia
Hola, soy Annia. Ich bin Annia. Workout-Fan. Genussmensch. Künstlerin. Reisende. Und enthusiastische Expertin für Sprachreisen bei Boa Lingua. Heute erzähle ich dir von meinem Sprachaufenthalt im Süden Spaniens. Genauer gesagt: Andalusien. Noch genauer? Málaga, la bella! Dort lerne ich Spanisch an der Sprachschule Expanish Málaga. Obwohl Spanisch meine Muttersprache ist. Oder besser gesagt: genau deshalb! Ich bin in Bern aufgewachsen, doch meine Mutter stammt aus der Dominkanischen Republik und spricht mit mir ausschliesslich Spanisch. Grammatik? Rechtschreibung? ¡Nada! Also habe ich mich auf den Weg gemacht, um selbst besser zu verstehen, was ich eigentlich schon kann.
HEIMAT IST KEIN ORT. HEIMAT IST EIN GEFÜHL.
Da stehe ich also und staune. Zwischen Harlekin und barbusiger Dame mit Knollennase. Im weltberühmten Picasso Museum in Malaga. Meine andalusischen Gasteltern führen mich durch die faszinierende Ausstellung. «Increíble, precioso», murmelt Javier bei fast jedem Kunstwerk und erklärt mir dessen Entstehung. Er ist stolz darauf, dass Pablo Picasso Málagueño war, der berühmteste Sohn der Stadt an der Costa del Sol. Javier und Maite lieben Kunst. Aber auch Hochseefischen. Japan. Katzen. Sprachstudenten. Und Tapas. Aber vor allem: Siesta. Ohne ausgedehnte Mahlzeiten und die typisch spanische Mittagspause geht bei den beiden gar nichts. Sie sind herzlich und reden ohne Punkt und Komma. Prima, so gewöhne ich mich schon nach wenigen Tagen an den andalusischen Dialekt. «Comen las palabras» - die Wörter aufessen. So beschreiben die Andalusier ihren eigenen Dialekt. Und tatsächlich, ich muss mich sehr konzentrieren, weil die Endung meist «verschluckt» wird. Doch wenn du in einer Gastfamilie lebst, dann tauchst du völlig in die Sprache ein. Du inhalierst sie mit der Meeresbrise am Paseo Maritimo. Hörst sie bei Telenovelas, nach denen meine Gasteltern süchtig sind. Schmeckst sie bei einem duftenden Teller selbstgemachter Paella von Javier. Und spürst sie, wenn Maite dich umarmt, als wärst du ihr eigenes Kind. Ja, so sind die Andalusier: herzlich, entspannt und redegewaltig. Sie tragen ihr Herz auf der Zunge. «¡Al bar de tapas!», mit ihrer mütterlichen Art hakt sich Maite bei mir unter und deutet zum Museumsausgang. Was für ein Glück, in der Fremde ein Zuhause auf Zeit zu finden. Mit Menschen, die mich bedingungslos willkommen heissen. Ich bin gerührt. LECCIÓN UNO: Ein Sprachaufenthalt lehrt dich nicht nur Sprache, sondern auch Demut und Dankbarkeit.
DAS LEBEN BRAUCHT EINFACH MEHR KONFETTI, POR FAVOR!
Lehrerin oder Seepferdchen? Wenn du im Februar an der Expanish Málaga Spanisch lernst, gibt es da kaum einen Unterschied. Meine Lehrerin Alba rauscht im Kostüm durchs Klassenzimmer und bewundert die einfallsreichen Verkleidungen meiner Mitschüler. Ava ist ein Dino. Julian ein stolzer Torero. Neben mir sitzt Chen als Hotdog. Wen wundert’s, dass Chen den heutigen Kostümwettbewerb gewinnt? Alba erklärt uns, dass die Hochburgen des Karnevals Cadiz, Cordoba und Malaga sind. Als waschechte Málagueña kennt sie sich bestens mit Geschichte und Brauchtum ihrer Heimatstadt aus. Das macht den Unterricht besonders authentisch. Wenn sie redet, gestikuliert sie temperamentvoll. Zwischendurch gibt’s Grammatik. Ich übe die richtige Schreibweise von Akzenten und kämpfe mit dem Personalpronomen «vosotros», das im lateinamerikanischen Spanisch nicht üblich ist. Vielleicht hätte ich mich doch als Ninja verkleiden sollen, anstatt als Sambatänzerin? Apropos Samba: Karneval in Andalusien ist laut, bunt und schillernd. In der Pause gibt’s deshalb Sambarhythmen im Aufenthaltsraum. Der ist auch bunt und laut – weil man hier gerne zusammenkommt und die Sofas und Grünpflanzen zum Verweilen und Plaudern einladen. Auch die Lehrer setzen sich oft dazu und nach dem Unterricht gibt’s bei «Café con leche» den neuesten andalusischen Gossip. Oder anders gesagt: Konversation und Sprachtraining. Wie einfach es doch ist, eine Sprache freudvoll zu lernen. Ganz anders, als ich es aus meiner Schulzeit kenne. LECCIÓN DOS: Eine Sprache lernen muss kein Kampf sein, das klappt auch mit einem Hotdog tanzend im Sambaschritt.
EIN VOLLER BAUCH STUDIERT NICHT GERN? OH DOCH!
«Buen provecho», sagt Pepe und stopft sich lachend ein Stück Tortilla in den Mund. Anstatt Sprachworkshop gibt’s heute Tapas-Kochkurs. Würziger Manchego, frittierte Calamares, cremiges Aioli. Dazu eine Schale Gazpacho, eine traditionelle andalusische Suppe. Zugegeben, ich bin ein Foodie. Wenn ich reise, entdecke ich eine fremde Kultur gerne in den Tellern und Töpfen der Einheimischen. «Saludos», ruft meine Lehrerin Alba lachend und wir stossen auf unsere Kochkünste an. Ja, an der Expanish Málaga lernt man Sprache mit allen Sinnen. Da stehen absolut geschmackvolle Freizeitaktivitäten auf dem Stundenplan. Ausserdem noch Flamenco, Weindegustation oder Spieleabende. Und das Beste: Alle Lehrer an meiner Schule sind Locals und begleiten uns zu Exkursionen und Ausflügen. So gibt’s gleich den Praxisworkshop mit Insiderwissen kostenlos dazu. Die Schule liegt direkt an der Plaza del Siglo in der historischen Altstadt, wo sich Cafés an Restaurants und Tapa-Bars reihen. Parque de Málaga, Hafenpromenade und sogar der beliebte Sandstrand «La Malagueta» sind zu Fuss oder auf dem Fahrrad ganz leicht zu erreichen. Dort werde ich morgen mit meiner neuen Freundin Amar Sonne tanken und gegrillten Fisch in einer der Strandbars probieren. LECCIÓN TRES: Mein Bauchgefühl sagt: Sprache geht durch den Magen.
MIT GEDULD ZUR KÖNIGSDISZIPLIN
Mit einem blauen Helm auf dem Kopf und grossen Augen spaziere ich auf kleinen Holzstegen den Camino del Rey entlang. Der «Königspfad» führt durch die weltbekannte Kletterschlucht El Chorro. «Lerne von der Geschwindigkeit der Natur. Ihr Geheimnis ist Geduld», zitiert Adolpho einen berühmten Dichter. Die Natur hat in Jahrmillionen ein Wunderwerk geschaffen und tiefe Schluchten in den weichen Sandstein geformt. Adolpho ist mein Partner aus dem Tandemprogramm der Sprachschule, bei dem Einheimische zu lockeren Gesprächen in den Unterricht eingeladen werden. So entsteht ein tiefes Verständnis für die fremde Kultur und man übt Sprache mit interessanten Locals. Adolpho ist ein wettergegerbter Andalusier mit hellwachen, graublauen Augen und spitzbübischem Schalk. Beim «Café solo» in der Unterrichtspause haben wir uns gleich angefreundet. Und weil er auch Fremdenführer ist, zeigt er mir heute ein absolutes Juwel seiner andalusischen Heimat. Obwohl ich für eine Frau überdurchschnittlich gross bin, fühle ich mich angesichts der Natur winzig klein. Dafür ist mein Lernerfolg riesig. Nach einer Woche verstehe ich fast alle Worte, auch wenn die Endung manchmal verschluckt wird. Ich habe die Grammatik durchgekaut und die Unterschiede zum lateinamerikanischen Spanisch kennengelernt. An der Rechtschreibung arbeite ich noch. «Practicar, practicar, practicar», das ist kein Zitat eines Dichters, sondern das Mantra meiner Lehrerin Alba. Ja, das wird vermutlich ein längeres Projekt. Wie schön, ich habe nämlich meine Liebe zu Andalucía entdeckt. Sevilla soll ja eine fantastische Stadt sein und auch dort gibt’s eine Sprachschule von Boa Lingua. Oder doch liebe Nerja oder Tarifa? Egal wo, auf jeden Fall besuche ich Adolpho, Maite und Javier, wenn ich wieder in der Gegend bin. LECCIÓN FINAL: Der Königsweg zu einer Sprache ist Geduld und Übung. Und wenn man etwas mit innerer Freude macht, ist kein Weg zu steinig.
Gracias, dass du meinen Sprachreiseblog gelesen hast. Schöne Erlebnisse soll man ja bekanntlich teilen und sich so gegenseitig inspirieren. Bestimmt hast du auch Träume und Ideen, die nur darauf warten, verwirklicht zu werden? Das Leben ist so bunt wie Karneval in Malaga. Also, schmeiss die Konfettikanone an und mach’ das Beste aus deiner Zeit. ¡Adiós!
Tags: Adultes, Espagne, Espagnol, Expanish Malaga, Málaga
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