Séjour linguistique États-Unis, San Diego, Ocean Beach

Séjour linguistique San Diego Témoignage de Lars

Témoignage

mai, 2024 | Lars

Die Entscheidung für einen Sprachaufenthalt in San Diego war eine der besten, die ich je getroffen habe. Schon beim Aussteigen aus dem Flugzeug umhüllt mich eine warme Brise, die mir das Salz vom Pazifik ins Gesicht weht – ein Vorgeschmack auf das bevorstehende Abenteuer. San Diego empfängt mich mit strahlender Sonne und einem unvergleichlichen Gefühl von Freiheit. Eine Welt, in der die Zeit langsamer zu laufen scheint und die Menschen den Augenblick in vollen Zügen geniessen.

DIE «EXKLUSIVE TOUR»

Mein erstes Abenteuer wartet bereits auf mich – es hat vier Räder und einen Fahrer, der aussieht, als hätte er gerade einen Kaffee zu viel. Der Typ namens Joe, begrüsst mich mit einem „Howdy“ so enthusiastisch, dass ich kurz denke, ich sei versehentlich in Texas gelandet. Sein Auto riecht nach einer Mischung aus Vanille-Lufterfrischer und Abenteuer, und während wir uns durch den Verkehr schlängeln, bietet er mir die „exklusive Tour“ an. Das bedeutet im Wesentlichen, dass er jeden Wolkenkratzer kommentiert, als wäre er persönlich für dessen Bau verantwortlich gewesen. Eine Umleitung. Joe nimmt es gelassen und nutzt die Gelegenheit, um eine ungeplante Sightseeing-Tour durch Seitenstrassen zu machen, die ich nie für existent gehalten hätte. Endlich, nach einer Fahrt, die länger dauert als erwartet (Joe musste noch kurz anhalten, um seinen Lieblingsburrito-Imbiss zu grüssen), erreichen wir das Haus meiner Gastfamilie. Malerisch in einer ruhigen Strasse, die so friedlich ist, dass man fast vergessen könnte, dass man mitten in einer Grossstadt ist.

Séjour linguistique États-Unis, San Diego, Stadt

Bunte Häuser. Schattige Parks. San Diego ist Grossstadt und trotzdem Dorf.

MACH ALLES WIE ZU HAUSE UND VERGISS NIE, WO DER KÜHLSCHRANK STEHT!

Ich steige aus dem Auto. Mit einem Koffer, der fast so aussieht, als hätte er eigene Abenteuer erlebt. Meine Gastfamilie begrüsst mich, als wäre ich ein lang vermisster Verwandter, der endlich nach Hause gefunden hat. Maria, die Gastmutter, umarmt mich so herzlich, dass ich kurz befürchte, sie wolle mich nie wieder loslassen. John, der Gastvater, gibt mir einen festen Händedruck. „Willkommen in der Familie.“ Ihre zwei Kinder, Max und Ellie, sind neugierige Wirbelwinde, die sofort wissen wollten, ob ich ihnen etwas aus der Schweiz mitgebracht habe. Und ob es in der Schweiz wirklich so viele Burgen und Drachen gäbe, wie sie es sich vorstellten. Inmitten des Trubels fühle ich mich sofort wie daheim. Jeder zweite Satz endet mit einem enthusiastischen „Awesome!“. Und während Maria mich zu meinem Zimmer führt, erklärt sie mir die wichtigsten Regeln: „Mach alles wie zu Hause und vergiss nie, wo der Kühlschrank steht!“ Meine Gastfamilie ist einfach wunderbar – eine perfekte Mischung aus Herzlichkeit, Chaos und der ständigen Frage: „Wer hat die Fernbedienung?“ Sie lehren mich die wichtigen amerikanischen Traditionen: Football, Thanksgiving und die Kunst, Pizza als vollwertiges Frühstück zu betrachten.

NIEMANDEN VOR DEM ERSTEN KAFFEE ANSPRECHEN

Jeden Morgen starte ich meinen Weg zur Sprachschule mit einer grossen Tasse Hoffnung und einer noch grösseren Tasse Kaffee. Unverzichtbar, um das morgendliche Ritual des „Auf-den-Bus-Wartens“ zu überstehen. In San Diego ist der Fahrplan eher als gut gemeinter Vorschlag, denn als verbindliche Zeitangabe zu verstehen. Bewaffnet mit meinem besten "Ich-bin-immer-pünktlich"-Gesicht, warte ich, bis der Bus in Sicht kommt. Der Fahrer, ein freundlicher Herr mittleren Alters mit einer Vorliebe für Jazzmusik, die er jeden Morgen über das Lautsprechersystem spielt, begrüsst jeden Passagier, als wären wir alte Freunde. "Good Morning, y'all!" Der Bus füllt sich schnell mit einer bunten Mischung aus anderen Sprachschülern, Pendlern, die scheinbar wichtige Bürojobs ansteuern, und ein paar verirrten Touristen. Ein kleiner, fahrender Melting Pot, in dem man leicht Freundschaften schliessen kann, solange man die ungeschriebene Regel beachtet, niemanden vor dem ersten Kaffee anzusprechen. Unser Weg führt vorbei an pastellfarbenen Häusern und schattigen Parks. Ich geniesse die Freiheit, meinen Gedanken nachzuhängen. Und ich weiss, dass ich diese kleinen Momente irgendwann vermissen werde.

Séjour linguistique États-Unis, EC San Diego, Élèves

Die EC San Diego liegt am palmengesäumten Boulevard – keine 200 Meter vom Meer

EIGENTLICH SIND WIR HIER, UM ENGLISCH ZU LERNEN

An der EC San Diego lernst du Englisch mit Meerblick, bis zum Strand sind es kein 200 Meter. Im Klassenzimmer treffe ich auf meine Mitschüler, ein buntes Völkchen aus allen Ecken der Welt, jeder mit dem edlen Ziel, das Sprachdiplom zu schaffen – oder zumindest nicht unterzugehen. Willkommen im Sprachkurs, dem Ort, an dem Grammatik spannender ist als jede Netflix-Serie und die Charaktere vielfältiger als in einem Tarantino-Film. Da haben wir Anna aus Italien. Mit ihrer Leidenschaft für alles Dramatische verwandelt sie den Kursraum regelmässig in eine Bühne. Fragt man sie, wie ihr Wochenende war, erhält man eine Geschichte, die reif ist fürs Theater. Ihre Hände sprechen genauso schnell wie ihr Mund. Und ihre Gesten sind so ausdrucksstark, dass sie eigene Untertitel benötigten. Jakub aus Polen spricht mit einem Akzent, der so dick ist, dass man ihn fast schneiden könnte. Zu jeder noch so trockenen Grammatikdiskussion weiss er einen Witz, der unweigerlich alle zum Lachen bringt - auch wenn wir manchmal nur aus Höflichkeit lachen, weil wir die Pointe gar nicht verstanden haben. Nicht zu vergessen Lin aus Taiwan, die mit einer Ruhe und Präzision spricht, die uns alle neidisch macht. Ihre Notizen sind so akribisch, dass sie vermutlich als offizielle Dokumente durchgehen könnten. Mittendrin Lucy, unsere Lehrerin. Das wandelnde Lexikon der Gruppe. Sie hat für jedes Wort eine Eselsbrücke und für jede Regel eine Anekdote. Ihre Geschichten sind so fesselnd, dass wir manchmal vergessen, dass wir eigentlich hier sind, um Englisch zu lernen. Der Unterricht ist eine Achterbahnfahrt der Emotionen. Eine Mischung aus schauspielerischen Monologen und spontanen Übungen, die uns alle dazu bringen, unsere Komfortzonen zu verlassen. Wir versuchen, die Finessen der englischen Sprache nicht zu sehr zu hinterfragen. Warum gibt es so viele Ausnahmen von jeder Regel? Der Unterschied zwischen "dessert" und "desert" kann mehr sein, als nur ein zusätzliches "s" – eine Lektion, die Jakub lernt, als er versehentlich erklärt, er würde gerne einen grossen Sandhaufen essen. Jeder bringt etwas Einzigartiges auf den Tisch, und irgendwie ergänzt sich alles zu einem wunderbar chaotischen, lehrreichen Erlebnis.

Séjour linguistique États-Unis, EC San Diego, Leçons

Der Unterricht – So dass wir manchmal vergessen, dass wir hier sind, um Englisch zu lernen

FOOD-TRUCKS, SO BUNT WIE KARNEVAL IN RIO

Von Food-Trucks, die so bunt sind wie ein Karneval in Rio, bis hin zu Restaurants, die so schick sind, dass man fast Angst hat, den Löffel falsch zu halten – in San Diego gibt es alles. Der Taco ist nicht nur eine Mahlzeit - er ist eine Lebensart. Mein erstes Taco-Erlebnis ist so revolutionär, dass ich fast eine Träne verdrückt habe. Ich frage den Taco-Truck-Besitzer, was das Geheimnis sei. Er zwinkert nur und sagt: „Amor, amigo, mucho amor!“ Also viel Liebe, und wahrscheinlich auch eine ordentliche Portion Chilis. Die Tacos werden gefüllt mit allem, was das Meer und das Land hergeben – und jedes Mal, wenn ich denke, ich habe den besten Taco meines Lebens gegessen, finde ich am nächsten Tag einen neuen Favoriten.

Séjour linguistique États-Unis, San Diego, Food Truck

Food-Trucks und Taco-Stände findest du an jeder Ecke

WO DIE COOLEN ABHÄNGEN

Wenn die Sonne untergeht, geht San Diego nicht schlafen – es zieht sich nur um. Von Rooftop-Bars, die so schick sind, dass man sich in Jeans fast schon underdressed fühlt, bis hin zu Strandbars, wo das Schuhwerk optional ist, hat diese Stadt alles. Die Dachterrassen bieten nicht nur spektakuläre Ausblicke über Stadt und Pazifik, sondern auch unendlich lange Cocktailkarten. Bei meinem ersten Besuch bestelle ich einen Drink namens "Sunset Bliss", der so viele Zutaten hat, dass ich vor Lesen fast den Sonnenuntergang verpasste hätte. Das Clubleben in San Diego - unbeschreiblich. Man kommt rein und fühlt sich sofort wie in einem Musikvideo. Komplett mit Nebelmaschinen. Die Lichter flackern, die Bässe so stark, dass ich sie bis in die Zähne spüre. Und die Leute tanzen, als gäbe es kein Morgen. Ich lerne schnell: Wenn jemand „Let’s dance“ sagt, meint er das auch so. Es gibt keine halben Sachen - egal, ob du zwei linke Füsse hast – solange du dich bewegst, bist du Teil der Party. Ich lerne, dass man in San Diego nicht einfach nur isst und feiert - man zelebriert jeden Moment – mit viel Liebe, einer Prise Chaos und herzlichen Menschen.

Séjour linguistique États-Unis, San Diego, Surf

Strand von La Jolla – Mitschüler, lokale Strandhelden und internationale Wellenjäger.

DIE MEISTERSCHAFT – SURFEN WIE EIN CHEF

Mein erster Tag am Strand von La Jolla ist eine Mischung aus Sonnencreme und Sand in den Schuhen. Mein Surflehrer, Tony, sieht aus, als wäre er direkt aus einem Surfmagazin gestiegen – sonnengebräunt, lässig und mit einem breiten Lächeln. Er versichert mir, dass „jeder mal absäuft“ und dass das Teil vom Spass sei. Meine ersten Versuche auf dem Brett enden im Wasser – viel Wasser. Ich trinke mehr Salzwasser als in meinem ganzen Leben zuvor und finde Sand an Stellen, von denen ich nicht wusste, dass Sand überhaupt dort hinkommen könnte. Meine Surffreunde - eine bunte Truppe aus Mitschülern, lokalen Strandhelden und internationalen Wellenjägern - werden zu meiner zweiten Familie. Jeder Sturz wird mit Ermutigungen und gelegentlichem Gelächter quittiert - immer begleitet von einer helfenden Hand, um mich wieder aufs Brett zu ziehen. Fast jeden Nachmittag verbringen wir am Strand. Bewaffnet mit unseren Brettern und einer unglaublichen Menge Koffein, jagen wir den perfekten Wellen nach. Die Momente, in denen ich tatsächlich auf einer Welle reite, sind magisch. Ich fühlte mich wie der König der Welt, zumindest bis die nächste Welle beschliesst, mich wieder in die Realität zu spülen.

Séjour linguistique États-Unis, San Diego, Surf

Wenn du «grüne Wellen» surfst, bist du kein Anfänger mehr

Mit jeder Welle, die ich meisterte, und jedem Sonnenuntergang, den ich vom Meer aus beobachte, wächst mein Vertrauen. Tony, der nie um einen klugen Ratschlag verlegen ist, sagt mir: „Surfen ist wie das Leben, man muss die grossen Wellen reiten und sich von den kleinen nicht unterkriegen lassen.“ Diese Worte hallen in meinen Ohren wider, jedes Mal, wenn ich ins Wasser gehe. Meine Freunde am Strand jubeln mir zu, als ich meine erste „grüne Welle“ (die tatsächlich von hinten gebrochene Welle, kein Anfänger-Meerwasser) reite. Ich bin kein Anfänger mehr. Ich habe meinen Platz in der Line-up gefunden und surfe Wellen, die ich am ersten Tag nur aus sicherer Entfernung bewundert habe.

Heute blicke ich mit einem Lächeln zurück auf meine Anfänge in La Jolla. Die Erinnerungen an die Stürze, die triumphalen Rides und die Freundschaften, die am Strand entstanden sind, erfüllen mich mit Stolz und einem Gefühl tiefer Verbundenheit mit dem Meer. Vom Neuling zum respektablen Surfer – diese Reise war eine der besten meines Lebens, geprägt von Salz, Schaum und einer Menge Spass.

Die Zeit im Sprachkurs bleibt unvergesslich. Wir kamen als Fremde mit wackeligen Englischkenntnissen und verliessen den Kurs als Freunde, die gemeinsam gelacht, gelernt und am Ende das Cambridge Zertifikat in der Tasche hatten. Ein Crashkurs in internationaler Diplomatie. Und eine Reise in das Herz einer Kultur und ihrer Menschen.

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